WP Xplor 48 Gabel und Stossdämpfer KTM EXC Erfahrung und Test

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  • WP Xplor 48 Gabel und Stossdämpfer KTM EXC Erfahrung und Test

    Ich habe mir eine KTM EXC 500 Sixdays Modell 2018 gekauft. Ich möchte hier über meine Erfahrungen mit dem Fahrwerk berichten.

    Das Fahrwerk ist das seit 2017 verbaute WP Xplor 48 Fahrwerk.

    Folgendes habe ich für mich festgestellt.


    Einsatz

    1. Motocross

    Dafür empfand ich das Fahrwerk noch am besten geeignet, weil es eher ein festes Fahrwerk ist.


    2.Enduro

    Gabel

    Selbst nach 20 Betriebsstunden fühlte sich die Gabel noch nicht so richtig "fluffig" an. Ich empfand das Losbrechmoment der Gabel weiterhin als zu hoch. Die Gabel fühlte sich "stockig" an. Sie ging relativ zeitig in die Progression. Dadurch war die Sensibilität eingeschränkt, was sich gerade bei schnellen und aufeinander folgenden Stössen durch Verhärtung der Gabel bemerkbar machte. Es wurde einfach zu wenig Federweg genutzt. Hinzu kam, das auch die Zugstufe, die sicher stellt, dass das Vorderrad kontrolliert und gleichmässig Bodenkontakt hält, gegen das Losbrechmoment kämpfen musste. Bei schnellen Passagen, in denen die Gabel durch Wurzeln und Steine schnell reagieren muss, versetzte das Vorderrad spürbar und hinterließ so einige Schweissperlen auf meiner Stirn. Kurven ohne Anlieger, die ich gerne mit leicht gezogener Vorderradbremse nehme, um im Scheitelpunkt Gas zu geben, fühlten sich nicht so sicher an, da das Vorderrad nicht in der Lage war, einen konstanten Druck auf den Boden zu bringen. Spätestens in Rumänien kam die Gabel an ihre Grenzen. Die Steine und Kanten erforderten ein beherztes zupacken am Lenker, um das Motorrad auf Kurs zu halten. Das Vorderrad versetzte bei groben Stössen deutlich und ich musste immer wieder korrigieren, um die angepeilte Spur zu halten. Es kam mir insbesondere in ausgewaschenen steinigen Auffahrten und Bachbetten wie ein Rodeo Ritt vor. Mein Sohn, der mit meiner alten EXC 300 und einer überarbeiteten 4CS Gabel mitfuhr, hatte da leichtes Spiel. Dieses Motorrad fuhr einfach da hin, wo man hinschaute und das Vorderrad suchte sich seinen Weg über Kanten, Steine und Platten. Für mich, auf meiner 500er, hieß es arbeiten und nochmals arbeiten. Ich bewerte hier nur das Gefühl für die Gabel und das Vorderrad, denn es ist mir klar dass eine 300er sich unter diesen Umständen insgesamt leichter pilotieren lässt.

    Federbein

    Das Federbein neigte leider in schnellen gefahrenen Abschnitten und plötzlich auftretenden Hindernissen, wie zum Beispiel Wurzeln oder Steine, zum hoch kicken. Dies fühlte sich nicht wirklich gefährlich an aber brachte jedesmal Unruhe in die Fahrsituation und nahm den Speed raus denn ein Rad in der Luft hat keine Traktion. Gerade die Motorleistung der 500er muss durch einen optimal abgestimmten Dämpfer in Traktion umgewandelt werden, sonst wird das Ganze sehr mühselig. Um einen sauberen und sicheren Kurvenradius zu zeichnen, benötige ich eine sehr gute und gleichmässige Traktion. Da aber das Federbein bei mir einfach in einem zu geringen Bereich gearbeitet hat, war die Traktion nicht gleichmässig und somit musste ich mit dem Gasgriff und Kupplung für den nötigen Ausgleich sorgen. Also arbeiten und nochmals arbeiten. In Rumänien war auch das Federbein überfordert. Gerade am Hang, im Bachbett oder ausgewaschenem Ziehweg in Verbindung mit Steinen, war das Hinterrad nicht mein Freund. Entweder es versetzte nach links oder rechts oder suchte nach Traktion oder hielt eben die Spur. Also insgesamt kein sicheres und souveränes Gefühl. Es blieb dabei. Der Dämpfer arbeitete in einem zu geringen Bereich. Im Vergleich dazu zog meine alte 300er und dem überarbeiten Dämpfer immer gleichmäßig bergauf. Das Hinterrad arbeitete wesentlich stärker und nutzte seinen Federweg und stellte somit bestmögliche Traktion sicher. Mein Sohn der mir inzwischen regelmässig um die Ohren fährt sagte auch auch nach dem er von der 500er in Rumänien abstieg „schönes Drehmoment am Hang aber man weiß nie so richtig was das Hinterrad macht und die angepeilte Spur wird zum 50/50 Joker.“

    Überarbeitung

    Ich habe daraufhin mit Vielen gesprochen und google gequält und mich dann dazu entschlossen, zu dem „Fahrwerker“ zu bringen, der schon das Fahrwerk meiner EXC 300 überarbeitet hatte.

    Ergebnis:

    Ich bin inzwischen 6 Stunden gefahren. Ich habe nun ein neues anderes Motorrad erhalten. Nicht im Aussehen, sondern im Fahrverhalten.
    Das erste Mal erlebe ich mit diesem Motorrad den Flow, den man spüren kann, wenn man sich nur noch auf seine Linie konzentrieren braucht und das Motorrad folgt instinktiv dem Körper und der Blickrichtung. Kein hochkicken des Hinterrades und wenn die fiesen Wurzeln auf meiner Hausstrecke kommen …. Nur ein leichter Stupser am Lenker, wo ich sonst richtig beherzt zufassen musste. Die Gabel schluckt und macht in bester Manier aus fiesesten Pisten einen schnell befahrbaren Abschnitt und lässt mich nur leicht über den Lenker spüren, was gerade für ein Untergrund befahren wird. Die Kurvenradien lassen sich wie im Bilderbuch auf den Boden zeichnen und das im Dezember bei glitschigem Wetter mit Laub und Matsch. Das Vorderrad liegt ruhig und hält sicher und souverän Bodenkontakt. Das Motorrad kann ich im Scheitelpunkt mit Gewichtsverlagerung nach hinten (runder Rücken) perfekt beschleunigen. Der Dämpfer lässt das Heck weiter einsinken, um beste Traktion aufzubauen. Dieses, in Kombination mit einer absolut sicheren Vorderradführung, ist einfach nur genial. Der Dämpfer arbeitet in seinem ganzen Bereich sensibel und hält das Motorrad perfekt in der Balance. Ich bin nun viel sicherer und souveräner unterwegs. Ich brauche nur noch ein halbes Auge für den Bereich direkt vor dem Motorrad, denn es muss schon Dicke kommen (das sehe ich auch mit ½ Auge), um mich ab zu werfen, den Rest macht das Fahrwerk. Die restlichen 1 ½ Augen können sich nun voll und ganz auf meine Linienwahl konzentrieren. Das macht schnell. Das Ganze fühlt sich wirklich so viel besser an, das jeder EURO den ich dafür investiert habe, sich wie ein Taschengeld anfühlt. Der Thorsten Dietrich aus Wörlitz ist da so bescheiden, dass er auf seiner Homepage nicht angibt, dass er bei Maico sein Handwerk erlernt hat und 8 Jahre als Techniker im KTM-Factory Team tätig war. Er betreute den siebenfachen Enduroweltmeister Kari Tiainen und den fünffachen Enduroweltmeister Juha Salminen. Auch in der Supermoto-WM war Thorsten Dietrich als Mechaniker von Klaus Kinigadner und Jürgen Künzel aktiv. Das erfuhr ich auch nur durch meine "googelei."

    Ach so ….. Nein, ich habe meine Rechnung wie alle Anderen gerne bezahlt.
    Ich empfinde es nur als anständig, wenn ich für diese grosse handwerkliche Leistung mit diesem kleinen Erfahrungsbericht Danke sage.

  • #2
    ......[emoji106]ich kann gar nicht soviel auf einmal lesen...
    War auch nicht glücklich...und habe das Fw komplett getauscht...

    Gesendet von meinem SM-G950F mit Tapatalk
    wer schön sein will muß leiden od. zahlen

    Beta-Supersenior

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    • #3
      Kann ich ähnlich bestätigen, wer sein Fahrwerk nicht auf seine Bedürfnisse anpassen lässt ist selber Schuld und verpasst den richtigen Fahrspass!!! Meiner Meinung nach ist bei KTM Fahrwerkstechnisch in meinem Fall noch nie etwas "Ready to Race" gewesen. Damit will ich nicht das übliche KTM Geheule lostreten, ist aber wirklich so. Fahre selber nur Österreicherinnen!!!
      If you are in doubt, flat out!

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      • #4
        Ich sehe die Schwächen des Xpor Fahrwerkes eher beim zügigen Fahren und aufeinanderfolgenden starken Schlägen.

        In Rumänien finde ich das Fahrwerk hingegegen sehr ordentlich.

        Egal, Hauptsache du bist jetzt zufrieden.
        http://www.fortbewegungsfreunde.de

        Pavian Parade

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        • #5
          Zitat von afr Beitrag anzeigen
          ......[emoji106]
          War auch nicht glücklich...und habe das Fw komplett getauscht.
          auf was, wenn man fragen darf?
          Mauz un Hoppel läähn im Dreck

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          • #6
            Gabel cc wp....angepaßtes setting....hinten öhlings neu
            ..

            Gesendet von meinem SM-G950F mit Tapatalk
            wer schön sein will muß leiden od. zahlen

            Beta-Supersenior

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            • #7
              @AFR danke, ich will den Thread nicht kapern

              @endurocrossbrlbrg, danke für den Bericht
              Mauz un Hoppel läähn im Dreck

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